2003: Das große Hasenstück

Kunstinstallation von Prof. Ottmar Hörl mit 7.000 adaptierten Dürer-Hasen

Ausschnitt aus der Skulptur "Das Große Hasenstück"


2. bis 17. August 2003 auf dem Nürnberger Hauptmarkt

Ein weltberühmtes Fleckchen Rasen mit etlichen (Un-)Kräutern, entstanden irgendwo im Fränkischen, feiert in diesem Jahr seinen 500. Geburtstag. Gemalt hat das Meisterwerk der wohl berühmteste Nürnberger, Albrecht Dürer. Im August tut sich das Rasenstück mit dem weltberühmten Dürer-Hasen zusammen und kehrt an seinen Entstehungsort zurück. Ergebnis ist das "Große Hasenstück", eine spektakuläre Kunstinstallation mit über 7.000 adaptierten Dürer-Hasen auf dem Hauptmarkt. Mit dem Auftritt der grünen Dürer-Hasen inmitten der historischen Altstadt und zu Füßen des "Schönen Brunnens" erinnert der international bekannte Bildhauer und Nürnberger Akademieprofessor Ottmar Hörl an das Künstlergenie Dürer.

Hasen für alle

Am 16. und 17. August wurde die Großskulptur aufgelöst. Dann konnte sich jeder einen Hasen mit nach Hause nehmen. Denn die Verrückung vom öffentlichen in den privaten Raum gehörte zum Konzept und jeder wurde Teil der Skulptur. Damit wurde ein alter Nürnberger Traum wahr. Der Hase kehrte nach Nürnberg zurück. Stellen Sie Ihren "Rasenhasen" an Ihren Lieblingsplatz und unterstützen Sie mit diesem sympathischen Kulturbotschafter die Dürer-Stadt Nürnberg. Der Rasenhase kostete 30,- Euro, signiert 90,- Euro.


Dürer-Vorträge

Wissenschaftler in Dürers Werkstatt: Genau dort, wo der Meister einst in Nürnberg Werke von Weltruf schuf, boten führende Dürer-Experten Informatives zum Thema Albrecht Dürer, seiner Malerei und dem berühmtesten Rasenstück der Welt.

Dürers große Kleinigkeiten

Dürers Motivwahl war ungewöhnlich. So waren es gerade die Kleinigkeiten wie ein Stück Rasen oder seine Tierdarstellungen, die es zu Weltruhm brachten. Dürer ist zwar nicht der Erfinder der Naturstudie, sicher aber deren Vollender und Neuerer.
Referent: Prof. Dr. Ernst Rebel

Das "große Rasenstück" und "Madonna mit den vielen Tieren"

Zwei Naturstudien Dürers feiern Geburtstag.
Referentin: Dr. des. Anna Scherbaum

1503: Dürers erste Werkstatt

Die Einrichtung einer Werkstatt und damit die Möglichkeit, Gesellen und Gehilfen einzustellen, bedeutete den Anfang der "Unternehmertätigkeit" Dürers.
Referent: Matthias Mende

Dürer und Franken – Fränkische Vorbilder in Dürers Druckgrafik

Wie stark hat sich Dürer von seiner Heimat inspirieren lassen? Tragen nicht seine Landschaften oft fränkische Züge?
Referent: Prof. Dr. Johann Konrad Eberlein

Farben, so kostbar wie Gold – Albrecht Dürer und das Malerhandwerk

Welche Techniken benutzte Dürer? Das Beschaffen und Mischen der Farben war ebenso aufwändig wie teuer und gibt heute Aufschluss über das Alter von Kunstwerken.
Referentin: Anna Bartl

Dürers Sternkarten

Dürer druckte 1515 die ersten Karten des nördlichen und südlichen Sternenhimmels überhaupt. Die beiden Holzschnitte belegen Dürers Rang als gelehrter humanistischer Künstler.
Referent: Dr. Rainer Schoc


Begleitprogramm

Zum 500. Geburtstag des Dürer'schen Rasenstück fand neben den Vorträgen im Albrecht-Dürer-Haus auf dem Tiergärtnertorplatz vor dem Museum ein Begleitprogramm statt.

Stele mit Informationen zu Dürers Bild "Das Große Rasenstück" am Tiergärtnertorplatz

Open-Air Bildinformation

Ein über sieben Meter hoher Turm, rund herum das Dürer'sche Rasenstück, lockte auf den Tiergärtnertorplatz. Informationen zu Dürers Rasenstück, seiner Entstehungsgeschichte, den abgebildeten Pflanzen und der Bedeutung des Werks fanden die Besucher in einer kleinen Open-Air Ausstellung am Fuße des Turmes.

Dürer-Wanderweg

Wandern auf Dürers Spuren: Wer Lust hatte, dies im Süden einmal auszuprobieren, konnte sich am Samstag, den 2. August 2003, auf dem Tiergärtnertorplatz über den neuen Dürer-Wanderweg in Südtirol/Trentin informieren. Selbstverständlich bei original italienischen Spezialitäten.


500 Jahre "Das große Rasenstück"

1503 malt Albrecht Dürer ein Stück Rasen mit Gräsern und Kräutern. Die meisterhaft naturalistische Ausführung erregt als Abbild einer "banalen" Wirklichkeit Bewunderung. Ob Dürer damit einen real gewachsenen Rasen darstellte oder sich die Vegetation komponierte, kann die Kunstgeschichte nicht nachweisen. In seiner Verschmelzung von Kunst und Natur, Idee und Aussage, Wirklichkeit und zeichnerischer Umsetzung wurde "Das große Rasenstück" zum Synonym für Dürers künstlerische Intention. "Warhafftig steckt die kunst inn der natur, wer sie herauß kann reyssenn, der hat sie", formulierte Dürer in seinen theoretischen Schriften.

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