Luftqualität in Nürnberg
In Nürnberg werden alle geltenden Grenzwerte nach der 39. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) eingehalten. Die Konzentrationen der Luftschadstoffe zeigen eine rückläufige Tendenz. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Verwaltung an den Stadtrat vom 17. April 2024 hervor. Der Stadtrat hat beschlossen, das engmaschige Messprogramm insbesondere für Stickstoffdioxid (NO₂) fortzusetzen, um auf die von der EU geplante Verschärfung der Grenzwerte bis 2030 bestmöglich vorbereitet zu sein.
In Deutschland gehören Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid (SO₂), Feinstaub (PM) und Ozon (O₃) zu den wichtigsten Luftschadstoffen. Im Februar 2024 haben sich das Europäische Parlament und der Rat der EU-Mitgliedstaaten auf neue europäische Grenzwerte für die Luftqualität bis 2030 geeinigt. Damit sollen die Grenzwerte stärker an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2021 angeglichen werden.
Nürnberg bereitet sich auf neue Grenzwerte vor
Die neue Luftqualitätsrichtlinie der EU sieht strengere Grenzwerte vor, die bis 2030 einzuhalten sind. Unter anderem sollen die Jahresgrenzwerte für Schadstoffe, die nachweislich die menschliche Gesundheit am stärksten beeinträchtigen, gesenkt werden. Dies bedeutet beispielsweise für NO₂ eine Senkung des Grenzwertes von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) auf 20 µg/m³ und für Feinstaub PM2,5 von 25 µg/m³ auf 10 µg/m³.
Die meisten zukünftigen EU-Grenzwerte werden in Nürnberg bereits heute eingehalten oder können bis 2030 eingehalten werden. Ob der verschärfte NO₂-Grenzwert in Nürnberg sicher eingehalten werden kann, ist derzeit noch unklar. Derzeit wird ein Prognoseinstrument entwickelt, um das Maßnahmenpotenzial auf städtischer Ebene genauer quantifizieren zu können.
Verbesserte Luftqualität nicht ausreichend
Die Luftqualität in Nürnberg hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Dennoch ist die Luftqualität in Nürnberg wie in allen deutschen Großstädten noch nicht ausreichend, um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden oder auszuschließen. Luftschadstoffe wie NO₂, SO₂, Feinstaub (PM) und O₃ können insbesondere bei Kindern und Personen mit Vorerkrankungen zu akuten, kurzfristigen gesundheitlichen Beschwerden, aber auch zu langfristigen Krankheitsverläufen führen. Darüber hinaus beeinträchtigen Luftschadstoffe das Ökosystem nachhaltig.
Maßnahmen zur Luftreinhaltung finden sich in der EU-Richtlinie 2008/50/EG. Diese wurde in Deutschland mit der 39. BImSchV umgesetzt und regelt vor allem Grenzwerte für Luftschadstoffe sowie Mess- und Berichtspflichten.
Luftreinhalteplanung in Nürnberg
Ausführliche Informationen zur Luftqualität in Nürnberg und zur Luftreinhalteplanung sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie auf der Website des Umweltamts.