Kurzüberblick über die Geschichte der Stadt Nürnberg

Am 16. Juli 1050 wurde in Nürnberg die Freilassung der Leibeigenen Sigena beurkundet. Diese Urkunde ist die erste schriftliche Erwähnung Nürnbergs.
Ihr Datum gilt heute als Stadtgeburtstag.

Im Spätmittelalter wurde Nürnberg als eine der bedeutendsten Städte des Reiches zu dem Ort bestimmt, in dem jeder neugewählte deutsche König seinen ersten Reichstag abhalten sollte (Goldene Bulle 1356) und wo die Herrschaftsinsignien aufbewahrt wurden (1424-1796).

Stadtansicht 1493

Ansicht der Stadt Nürnberg von Südwesten in der Schedel'schen Weltchronik, kolorierter Holzschnitt 1493. (StadtAN A 4/VIII Nr. 188)

Ihre wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte die Stadt, deren Rat aus den führenden Handels- und Kaufmannsfamilien bestand, im ausgehenden 15. und 16. Jahrhundert. Weltberühmte Künstler wie Albrecht Dürer, Adam Kraft und Veit Stoß, Humanisten wie Willibald Pirckheimer und Wissenschaftler wie der Astronom Johannes Regiomontanus lebten und wirkten in der Stadt.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg durchlebte Nürnberg eine Phase des wirtschaftlichen Niedergangs. Das Ende des Reichs 1806 beraubte die Reichsstadt ihres letzten Rückhalts und ermöglichte ihre Annexion durch Bayern. Zur gleichen Zeit entdeckten die Romantiker das reiche kulturelle Erbe der Stadt und erhoben Nürnberg zum Symbol altdeutscher Geschichte und Kultur ("des Reiches Schatzkästlein").

Im 19. Jahrhundert sorgte der Nürnberger Unternehmergeist erneut für wirtschaftliches Wachstum. Startsignal für den industriellen Aufschwung gab 1835 die erste deutsche Eisenbahnfahrt zwischen Nürnberg und Fürth. Das produzierende Gewerbe boomte, und die Noris wurde zur führenden Industrie- und Arbeiterstadt Süddeutschlands ("das industrielle Herz Bayerns") und zu einem der Zentren der deutschen Arbeiterbewegung ("das rote Nürnberg").

Nach kulturell fruchtbaren Jahren während der Weimarer Republik benutzten die Nationalsozialisten im 20. Jahrhundert den romantischen Nürnberg-Mythos für ihre Ziele. Hitler machte Nürnberg zur Kulisse der Selbstdarstellung des Nationalsozialismus auf den Reichsparteitagen, hier wurden die menschenverachtenden „Nürnberger Rassegesetze“ erlassen und hier standen nach Kriegsende die Hauptkriegsverbrecher des NS-Terrorregimes in den „Nürnberger Prozessen“ vor dem internationalen Militärtribunal.

Die im Zweiten Weltkrieg schwer von Bomben zerstörte Stadt zeigt sich heute als spannende Verbindung von lebendiger Vergangenheit und moderner Gegenwart.

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Lesen Sie nach! Daten und Ereignisse der Stadtgeschichte und ihrer Menschen können Sie im Stadtlexikon Nürnberg und anderen Publikationen des Stadtarchivs nachschlagen.
Zudem bietet Ihnen der Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg, der beim Stadtarchiv angesiedelt ist, ein breites Veranstaltungs- und Veröffentlichungsprogramm zu interessanten Aspekten der Stadtgeschichte.

Als Service für Sie haben wir hier eine Auswahl wichtiger Daten zur Stadtgeschichte, zu Nürnberger Jubiläen und Gedenktagen sowie zu Entdeckungen und Erfindungen online bereit gestellt.

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